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ALPQUELL Ostergeschichte mit Adler Aquilotto

ALPQUELL Bloggerin Bettina

Bettina Schottenheim

25. März - 10 Minuten Lesezeit

Aquilotto sucht den Osterhasen

Die Vögel zwitschern fröhlich, der Schnee wird immer weniger und die schönen Blüten der weißen Schneerosen blitzen schon ein wenig hervor. Es ist wird Zeit für den Frühling.

Unser kleiner Adler Aquilotto ist mittlerweile schon ein großer König der Lüfte. Aquilotto liebt es, am Wochenende in der Früh wach zu werden und gleich mal eine Runde um den Fels zu fliegen. Seine Eltern sind zwar dann immer etwas genervt, weil er noch nicht mit ihnen gefrühstückt und auch sein Nest noch nicht aufgeräumt hat. Doch der kleine Ärger ist es Aquilotto wert und mit einem netten Mitbringsel für seine Mama, wenn er wieder retour nach Hause kommt, kann sie ihm eh nicht lange böse sein.

Auf seinem Morgenflug kommt er meist bei seinem Freund Tonio vorbei. Der Langschläfer liegt am Samstag immer fast bis Mittag im Nest und schläft. Doch Aquilotto kann es gar nicht verstehen, wie man den halben Tag einfach nur verschlafen kann und das, gerade, wenn der Frühling sich schon ankündigt und es herrlich duftet in der Luft. Aquilotto schnappt sich ein kleines Ast-Stückchen, kreist leise über dem Nest von Tonio und…………

………schwups: Das Ast-Stückchen landet zielgenau auf Tonios Kopf. Schnell versteckt sich Aquilotto hinter dem nächsten Felsen und beobachtet, wie Tonio völlig genervt aufwacht und schreit: „Aquilotto, komm‘ sofort her! Ich weiß, dass du das warst!“

Aquilotto kann sich vor Lachen kaum mehr in seinem Versteck halten. Puh, aber Tonio ist schon ein ganz schöner Morgenmuffel.  Der ist bisschen arg mies gelaunt, wenn man ihn in seinem Schönheitsschlaf stört, denkt sich der kleine Adler. Lachend fliegt er zu Tonio und wünscht ihm einen „Wundervollen, guten Morgen“.

„Wundervoll???“, frägt Tonio ihn mürrisch. „Das wäre er, wenn du mich einfach mal ausschlafen hättest lassen“, fügt er an. Tonio streckt sich, steht auf, schüttelt sein Gefieder und holt sich einen kleinen Happen zu essen. Er bietet Aquilotto bewusst nichts an, denn schließlich hätte Aquilotto ja genügend Zeit gehabt, zu Hause etwas zu frühstücken, bevor er ihn mit seiner Aufweck-Aktion nervt. Er schaut Aquilotto an und ist plötzlich neugierig: „Was machen wir heute? Gamskitz ärgern oder Murmeltiere erschrecken?“

„Mh, das ist irgendwie immer das Gleiche, oder?“ Aquilotto ist nicht so sehr begeistert von Tonios Vorschlag. Er überlegt ein klein wenig und mit einem Mal werden seine Augen größer und fangen an zu leuchten. „Oje, was kommt wohl jetzt wieder für eine abgefahrene Idee?“, denkt sich Tonio und sagt: „Spuck’s aus. Welchen spontanen Einfall hast du denn jetzt schon wieder?“

„Wir könnten doch ins Tal fliegen, uns gemütlich auf einen Baum setzen und einfach die Leute im Dorf beobachten“, erzählt Aquilotto überzeugt, dass das eine sehr gute Idee ist. Tonio stimmt ihm sofort zu und somit fliegen die beiden kleinen Adler Richtung Tal.

Aquilotto und Antonio die Könige der Lüfte

Große Hasen-Löffel und kleine Häschen-Klopfer

Aquilotto und Tonio gleiten durch die Lüfte, ratschen, lachen und haben Spaß. Sie sind beste Freunde, erzählen sich alles und helfen sich immer gegenseitig. Natürlich fällt den beiden frechen Jungadlern auch allerhand Blödsinn ein, wie zum Beispiel einfach ohne zu Hause Bescheid zu geben ins Tal zu fliegen. Doch die kleinen Adler denken nicht so viel nach und genießen die schulfreie Zeit am Wochenende. Als sie unterhalb eines Wasserfalles ankommen, stoppen sie kurz. Beide haben Durst und möchten sich auch eine kleine Pause gönnen. Sie versuchen sich gegenseitig ins Wasser zu schubsen, um zu testen, wer schneller ist. Sie lachen und lachen. Doch auf einmal hören sie jemanden weinen. Sie horchen, woher die Töne kommen und fliegen in diese Richtung. Mit ihren scharfen Augen erblicken sie, mitten in einer Wiese, einen kleinen Hasen. Er tut ihnen richtig leid, wie er da so sitzt und weint. Sie fliegen zu ihm hin. Natürlich erschrecken sie den kleinen Hasen völlig, was sie gar nicht wollten. Doch die beiden kleinen Adler können ihn schnell beruhigen und ihm zeigen, dass sie Freunde sind.

„Wie heißt du?“, frägt Aquilotto neugierig.
„Ich bin Carla. Und wer seid ihr?“, frägt die kleine Häsin mit Tränen in den Augen. Die beiden Adler stellen sich höflich vor. „Warum weinst du so viel?“, möchte Tonio wissen.
„Ich kann meinen Papa nicht mehr finden und kenne mich auch nicht aus, wo ich jetzt bin. Ich finde ohne ihn nicht mehr nach Hause“, weint Carla.
„In welche Richtung ist denn dein Papa gehoppelt, als du ihn verloren hast?“, erkundigt sich Aquilotto weiter.
„Da in diese Richtung“, sagt Carla und zeigt hinunter auf den Weg, der zum Dorf führt.
„Ah, dann ist dein Papa vielleicht ins Dorf gehoppelt. Da möchten wir auch hin. Willst du uns begleiten und wir suchen deinen Papa gemeinsam?“, frägt Aquilotto.
„Oh ja, das wäre toll“, antwortet Carla richtig erleichtert und von den Tränen ist nun keine Spur mehr.

Aquilotto, Antonio und Häschen Carla in der Tiroler Bergwelt


Tonio verdreht die Augen. Es wäre so ein lustiger Samstag nur mit ihnen beiden Adler-Jungs geworden. Und nun? Nun haben sie ein Häschen namens Carla dabei, auf die sie aufpassen müssen. Die kleine Häsin ist so ängstlich, dass es sicher kein aufregendes Abenteuer im Dorf werden wird, denn Carla wird da nicht mitspielen. „Ok, dann wird es halt ein Babysitter-Nachmittag“, denkt sich Tonio und fliegt etwas genervt mit den beiden weiter in Richtung Dorf.


Carla hat Mühe, dass sie mit ihren kleinen Klopfern mit den schnellen Adler-Flügeln mithalten kann. Doch sie schlägt sich gut und zeigt Ausdauer. Als sie beim Dorf ankommen, ist sie froh, dass sie eine kleine Verschnaufpause einlegen.

„Wohin kann dein Papa denn nun im Dorf gehoppelt sein?“, möchte Aquilotto von Carla wissen.
„Papa kann überall sein: in jeder Scheune, in jedem Haus und in jedem Hühnerstall. Wir müssen alles absuchen“, sagt die kleine Häsin.
„Warum denn das? Was soll das heißen, dein Papa kann überall sein?“, frägt Tonio skeptisch und nach wie vor spürbar genervt.
„Mein Papa ist der Osterhase. Das erklärt dann wohl von selbst, dass er gerade überall sein kann“, gibt Carla Tonio etwas schnippisch und vielleicht auch etwas eingebildet zur Antwort.

Die beiden kleinen Adler fangen lauthals an zu lachen. Sie lachen so viel, dass sie sich schon biegen müssen und ihnen der Bauch anfängt weh zu tun. Carla ist gekränkt. Sie ruft: „Vergesst es einfach! Ihr seid doof.“ Nach einem lauten Klopfer mit ihrem Hinterlauf auf dem Boden, hoppelt sie so schnell sie kann davon.

„Halt, halt! Wo willst du hin? Für dich ist es ohne uns doch viel zu gefährlich hier“, ruft ihr Aquilotto nach und die beiden Adler fliegen ihr sofort hinterher. Als sie Carla wieder eingeholt haben, entschuldigen sie sich kurz bei ihr und sind neugierig: „Wer oder was ist denn der Osterhase?“ Doch noch bevor sie antworten kann, ruft jemand laut: „Carla, wo zum Osterhasen warst du denn? Du solltest doch immer brav hinter mir bleiben!“ Ein großer Hase mit riesigen Löffeln und einem Korb auf dem Rücken sitzt plötzlich hinter ihnen und starrt sie verärgert an.

Aquilotto und Antonio suchen den Osterhasen

Carla ist richtig erleichtert ihren Papa zu sehen und gibt ihm einen Kuss auf die Nase. „Ich musste nur schnell im Bach ein bisschen trinken und als ich fertig war, warst du nicht mehr da. Aber zum Glück kamen Aquilotto und Tonio“, erzählt sie dankbar und fügt lachend hinzu: „Stell‘ dir vor, die beiden kennen den Osterhasen nicht!“
„Ha – ha - ha. Stimmt gar nicht. Wir haben schon mal davon gehört“, sagen die kleinen Adler mürrisch und etwas gekränkt in ihrem Stolz. Carla’s Papa lacht und meint: „Na, dann kommt mal alle drei mit, dann zeig ich euch, was der Osterhase so alles erledigt. Ihr dürft euch allerdings von den Bewohnern der Häuser, und vor allen Dingen von den Kindern, nicht entdecken lassen, sonst ist die Überraschung weg.“

Bunte Eier und Schokolade

„Alles sehr seltsam“, denkt sich Aquilotto als sie auf leisesten Pfoten und Greifern in den Garten des ersten Hauses schleichen. Sie gehen weiter unbemerkt in den Schuppen. Dort angekommen nimmt der Osterhase aus seinem Korb zwei kleinere Körbchen - die gefüllt sind mit Heu, bunt angemalten, großen Eiern und kleineren Schokoladeneiern – und versteckt sie irgendwo hinter den ganzen Sachen, die im Schuppen stehen. Dann gehen sie weiter Richtung Nachbarhaus. Völlig verständnislos frägt Aquilotto: „Warum versteckst du diese Nester hier?“

Aquilotto und Antonia helfen dem Osterhasen


„Morgen ist Ostersonntag im Dorf. Da dürfen die Kinder ihre Osternester suchen. Je besser wir sie also verstecken, desto länger suchen die Kinder und haben eine Menge Spaß gemeinsam mit ihren Eltern. Die Osternester sind ein Geschenk für die Kinder. Die Eier werden von mir und meinen Helfern schön bunt bemalt, in die Nester gepackt und ein bisschen Schokolade bekommen die Kleinen auch noch dazu“, erklärt der Osterhase den beiden interessiert dreinschauenden Adlern.
Da kommt Aquilotto eine Idee: „Wenn wir dir helfen, die Nester gut zu verstecken, dürfen wir dann auch jeweils eines für unsere Eltern mit nach Hause nehmen?“ „Oh ja“, Tonio ist sofort begeistert. „Dann können wir morgen unsere Eltern schön lange suchen lassen und wir schauen ihnen gespannt dabei zu, wie sie den ganzen Tag damit beschäftigt sind“, grinst Tonio.

Der Osterhase und Carla fanden die Idee sofort lustig und als sie im Dorf mit dem Verstecken der Nester fertig waren, machten sich die vier wieder gemeinsam auf den Heimweg. Daheim bei Familie Osterhase angekommen, verabschiedeten sie sich herzlich voneinander und die beiden kleinen Adler flogen mit ihren Nestern nach Hause.
Sie versteckten die Oster-Eier für ihre Eltern so gut, dass sie selbst am nächsten Tag, also am Ostersonntag, gar nicht mehr wussten, wo sie waren.

Oder hat der Osterhase über Nacht, als sie geschlafen haben, die Eier vielleicht ganz wo anders hin versteckt?

Viel Freude beim Ostereiersuchen.

Euer Aquilotto

 

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Aquilotto und die Ostereier