Gesundheit & Ernährung

Trendsport Eisbaden

Eisbaden ist nicht nur ein Trend: Es stärkt das Immunsystem, fördert die Durchblutung und kann sogar beim Abnehmen helfen. Erfahre hier mehr über die Do's & Dont's rund ums Eisbaden!

Gerhard Spielvogel

12. März - 2 Minuten Lesezeit

Brrrrr, kalt! Nein, das wäre sicher nichts für mich. Ihr seid ja verrückt. Das ist doch ungesund. Das, und noch ein paar andere Aussagen, hört man immer wieder mal, wenn man sich mutig bei niedrigen, um nicht zu sagen sehr kalten Temperaturen ins kalte Wasser begibt.

Wenn die Temperaturen draußen kälter werden, sieht man sie wieder: Eisbader, hartgesottene, mutige Wasserratten, die sich bei kalten Temperaturen wagemutig in Seen oder Flussufer stürzen. Eisbaden beginnt ab einer Wassertemperatur von 15 Grad.

Wer es einmal probiert hat, erfährt am eigenen Leib, dass es mehr als nur ein Trend ist. Es fördert das Immunsystem und kann uns so vor Infekten schützen. Außerdem reagiert der Körper auf die teilweise extreme Kälte, indem er Adrenalin, Endorphine sowie entzündungshemmende Kortikoide (Hormone) ausschüttet. Auch regt es die Durchblutung an, und durch die Kalt-Warm-Reize profitiert auch unser Herz-Kreislauf-System. Eisbaden kann dich auch beim Abnehmen unterstützen, da Kälte die Fettverbrennung ankurbelt.

Eisbaden wirkt ebenso entzündungshemmend, und – man glaubt es kaum – wenn man es getan hat, spürt man danach lange Zeit ein Gefühl des Glücklichseins.

So weit, so gut. Jetzt wissen wir, was Eisbaden unter anderem alles bewirkt. Jetzt die wohl wichtigste Frage: WIE gehe ich es richtig an?

Eine gesunde Portion Mut gehört dazu. Durch die plötzlich eintretende Kälte ist unser Körper einem starken Temperaturreiz ausgesetzt, daher gilt folgendes zu beachten:

Nur GESUND eisbaden – wer gesundheitliche Probleme hat, vor allem mit dem Herzen, sollte unbedingt ärztlichen Rat einholen. Kopfbedeckung schützt vor Kälte – der Körper verliert vor allem über den Kopf sehr schnell an Hitze. Hände bleiben außerhalb des Wassers – da wir an den Fingerspitzen sehr empfindlich sind, lassen wir diese außerhalb des Wassers (wer möchte, kann gerne Handschuhe tragen). Nie alleine ins Wasser gehen – erstens macht es zu zweit oder mit mehreren mehr Spaß und sollte doch etwas sein, ist es gut, wenn jemand helfen kann.

Wenn du Neopren-Schuhe, wasserdichte Socken, etc. für die Füße hast – ist dies ein großer Vorteil, um das Ganze erträglicher zu machen. Beim Eintauchen ins Wasser (maximal bis zur Brust) zuerst tief einatmen und mit der Ausatmung zügig nach unten gehen. Achte darauf, dass du keine Schnappatmung bekommst, atme tief und entspannt weiter. Auch wenn es anfangs vielleicht unangenehm ist, merkst du nach ca. 30 Sekunden, dass es angenehmer wird. Du entspannst und entkrampfst dich immer mehr. Achte darauf, dass du weiter ruhig atmest. Wie lange muss ich drin bleiben? Müssen tust du gar nichts. Eine Faustregel sagt, so viel Grad das Wasser hat, so lange bleibt man im Wasser. Allerdings, wenn du merkst, dass du dich unwohl fühlst, der Kreislauf verrückt spielt, gehe wieder raus. Höre auf deinen Körper. Übertreib es aber auch nicht mit der Dauer. Leg dir bereits VOR dem Eisbaden die Kleidung so zurecht, dass du dich nach dem Abtrocknen schnell und bequem in warme Kleidung anziehen kannst, damit du im Freien nicht zu sehr frierst. Du wirst merken, was für ein geniales Gefühl es ist, wenn du es getan hast. Lass deinen Körper sich aufwärmen, mach keine sportliche Betätigung, gehe daheim nicht heiß duschen, das Blut muss sich langsam wieder erwärmen. Wie oft soll ich eisbaden gehen? Prinzipiell ist die Faustregel: Regelmäßig vor Häufigkeit. Prinzipiell bleibt es dir überlassen, wie oft du eisbaden gehen möchtest. 2 bis 3 Mal die Woche reicht aber völlig aus.

Und jetzt? Verbündete suchen, allen Mut zusammennehmen und los geht’s!

Ausrüstung zum Eisbaden

  • Warme Mütze
  • eventuell Handschuhe
  • Neopren-Schuhe oder ähnliches
  • Eventuell Wasserthermometer

Für danach: warme Kleidung, Handtuch

Foto (c) Shutterstock