Natur

Fantastische Tierwelt in den Tiroler Alpen

Am Tag des Murmeltieres präsentieren wir dir die fantastische Tierwelt der Tiroler Alpen. Im Land der Berge gibt es allerhand Tiere, die in den Wäldern und in den Bergen leben. Angefangen vom Hirsch bis hin zum Murmeltier. ALPQUELL verführt euch in die Welt der Tiere. Wie sieht der Lebensraum für die Tiere im Winter aus? Dies ist nur eine Frage, die wir dir in diesem Beitrag beantworten können.

Anna Ladstätter

02. Februar - 5 Minuten Lesezeit

MURMELTIER

Das Murmeltier gehört zu der Gruppe der Nagetiere. Wusstest du, dass das Männchen auch Bär genannt wird? Und das Weibchen Katze? Die Murmeltierjungen werden im Fachjargon als Affen bezeichnet. Die Murmeltiere sind reine Pflanzenfresser und die Hauptnahrung sind Wurzeln im Frühjahr und danach Gräser, Blätter, Blüten sowie Kräuter. Die Paarungszeit (Bärzeit) ist zwischen April und Juni. Die Tragzeit beträgt nur einen Monat und die Murmeltierbabys kommen blind auf die Welt. Sie werden sechs Wochen lang gesäugt. Nach der Geburt, so circa ein bis zwei Monate später, verlassen die Affen den Bau das erste Mal. Die Murmeltiere leben im Rudel und der Nachwuchs zieht erst aus, wenn der zweite Frühling seines Lebens näher rückt.

Sie leben in natürlichen Landschaften im Gebirge oder in Steppen. Sie sind erst ab einer Höhe von 800 Meter vorzufinden, jedoch leben sie bei entsprechender Vegetation bis zu einer Höhe von 3.000 Metern. Das Revier hat eine Größe von rund 2,5 Hektar, welches das Murmeltier auch energisch verteidigt. Der Bau ist sein zu Hause und befindet sich einige Meter unter der Erdoberfläche. Mehrere Generationen arbeiten an diesem Bau und daher verlassen sie selten bis nie diesen Bereich.

Die Murmeltiere halten einen langen Winterschlaf und vor Wintereinbruch fressen sie sich die „Wampe“ voll - essen sie so viel sie können, denn der Winter zehrt am Speck. Der Winterschlaf beginnt oftmals schon im Oktober und dauert bis zu sieben Monate, in den Hochgebirgen sogar bis 9 Monate häufig sagt man auch zu einem Langschläfer „du schläfst, wie ein Murmeltier“ und das bedeutet, dass jemand lange und tief schläft.

Im Sommer sind sie aktiver. Hast du schon einmal beim Wandern in den Bergen ein Pfeifen gehört? Dann ist dieses Geräusch mit großer wahrscheinlich auf ein Murmeltier zurückzuführen, die in den Bergen beheimatet sind. Murmeltiere pfeifen, um den Artgenossen zu signalisieren, dass Gefahr besteht. Das Murmeltier wird bei uns in Tirol „Mangei“ genannt. Bei einer Wanderung auf den Hochfeiler, der König der Gipfel in den Zillertaler Alpen und Ursprung unseres Alpenmineralwasser, könnte ihr auch mit viel Glück ein Blick auf die Murmeltiere erhaschen. Tipp: Murmeltiere sind scheue Tiere und nehmen „Feinde“ bereits von weitem mit ihrem scharfen Sinnen wahr. Deshalb sind Wachsamkeit und leise Bewegungen sehr gefragt.

Mehr zum Hochfeiler erhältst du in unserem Blogbeitrag Alpenmineralwasser – vom Berg ins Tal:

ZUM BLOGBEITRAG

TAG DES MURMELTIERES

Dieser Tag kommt aus den USA, zählt dort zu einem der beliebtesten Jahrestage und ist auf eine alte Bauernregel zurückzuführen. In der deutschen Bauernregel dient dafür der Dachs und in den USA das Murmeltier. Beim Tag des Murmeltiers wird das Tier als Wettervorhersage eingesetzt. Bei diesem Spektakel wird das Murmeltier „Phil“ von den Murmeltiervorsitzenden aus seinem Winterschlaf in einem Baumstumpf geweckt und ihm werden besondere Gaben nachgesagt. Hat Phil seinen eigenen Schatten gesehen, dann dauert der Winter noch etwas länger. Wenn jedoch kein Schatten zu sehen ist, dann beginnt der Frühling. Die Prognosen sind mit großer Wahrscheinlichkeit falsch, jedoch ist dieser Tag ein großes Spektakel mit medialem Fokus und vielen Fans. Hier ein Video des großen Tages:

ZUM VIDEO

Der 2. Februar ist ein christlicher Feiertag und wird Maria Lichtmesse genannt und war früher auch das bäuerliche Neujahr. Einige Sprüche und Bauernregeln zeigen auf, dass bei uns am 2. Februar auf das künftige Wetter geschlossen wurde.

Der Tag des Murmeltieres erlangte internationale Bekanntschaft durch den Kinofilm „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mit Bill Muray und Andie MacDowell aus dem Jahre 1993. In diesem Film geht es um ein TV-Wetterfrosch Phil, der den Tag des Murmeltieres oder amerikanisch „Groundhog Day“ genannt suspekt findet. Phil muss dennoch bei seinem Wetterbericht auch von den Frühlingsboten am „Groundhog Day“ berichten und reist dafür nach Punxsutawney (Bundesstaat Pennsyvania, USA). Und erlebt dort den Murmeltiertag immer und immer wieder. Und somit wird auch das Sprichwort „Groundhog Day“ in den USA oder im deutschsprachigen Raum „Täglich grüßt das Murmeltier“ verwendet als Synonym für die Wiederkehr des immer Gleichen. Hast du diesen Film noch nicht gesehen? Dann wird es höchste Zeit!

Wild in einer Winterlandschaft

ROTWILD UND REHWILD

Der Hirsch, die Hirschkuh und das Hirschkalb gehören zu den Säugetieren und fallen unter die Tierfamilie Schalenwild. Sie sind Pflanzenfresser und Wiederkäuer. Das Rotwild ist am Tag sowie nachts auf dem Weg. Sie wandern am Tag bis zu 100 km. Das Rotwild ist scheu und sucht den Schutz in Waldbiotopen und Regionen mit strukturierten Wäldern. Im Sommer lebt das Rotwild in alpine Lagen. Während der Brunftzeit von Ende August bis Anfang Oktober ist die Wahrscheinlichkeit einen Hirsch beobachten zu können am größten. Das Haarkleid oder auch Fell genannt, verändert sich im Lauf des Jahres. Im Sommer ist es rotbraun und im Winter braungrau.

Zum Rehwild gehören aus Rehbock, Rehgeiß und Rehkitz. Sie zählen ebenfalls zur Gattung des Schalenwilds. Das Rehwild ist hauptsächlich am Tag aktiv und bevorzugt Waldrandzonen. Die Fellfarbe verändert sich nach der Saison, Geschlecht und Alter des Tieres. Im Sommer ist die Fellfarbe zwischen Rotbraun und Fahlgelb. Das Fell im Winter schwankt zwischen Hell- und Dunkelgrau.

Der Schnee fällt und „Wildlinge“ kommen von den Bergen herunter in Richtung Tal und gehen dort auf Futtersuche. Aufgrund der Schneedecke und dem gefrorenen Boden führt die Suche die Wildlinge nach unten. In Tirol gibt es viele Wildtierfütterungen, die im Winter vom „Jagdaufseher“ befüllt werden. Die Jäger sorgen dafür, dass das Wild genug Nahrung hat und nicht zu weit ins Tal kommt und am Ende noch den Gefahren der Zivilisation ausgesetzt ist. Die Rehwildfütterung unterscheidet sich von der des Rotwildes. Damit es zu keinen Streitereien kommt, wird die Rehwildfütterung meist erhöht gebaut, damit diese genug Futter haben und von keinem anderen Tier weggegessen wird.

Im Winter sind meterhohe Schneemengen auch in Tirol für das Wild eine Herausforderung. Bitte nimm auch du Rücksicht darauf, denn die Fluchtwege werden durch die Schneemaße gesperrt.

VERHALTENSTIPPS: Falls du ein Wildtier triffst, bitte nicht verfolgen oder verscheuchen, sondern stehen bleiben und die Ruhe bewahren, bis das Tier weiterzieht.

Tiroler Alpengams

ALPENGAMS

Das Gamswild gehört auch zum Schalenwild. Die Gämsen sind Hornträger. Das Männchen wird Gamsbock, das Frauchen Gamsgeiß und die Jungtiere Bockkitz oder Geißkitz genannt. Sie sind hauptsächlich tagaktiv und der Lebensraum erstreckt sich von den Alpen, Hochgebirge bis hin zu Gletscherregionen. Zweimal im Jahr verfärbt sich die Decke des Gamswilds. Das Fell im Sommer ist fahlen Gelb oder gelblich Grau. Der Aalstrich, die Läufe, die Bauchseite sowie die Zügel am Haupt sind dunkel bis schwarz gefärbt. Im Winter hingegen ist das Fell schwarzbraun bis schwarz, nur die Bauchunterseite, die Maske am Haupt und der Spiegel sind weiß. Ganz markant ist auch die Gesichtsform und -färbung. Die Hörner, auch Krucken genannt, werden nicht abgeworfen und beide Geschlechter tragen nach oben hin spitz zu laufende und nach hinten gebogene, schwarze Hörner. Die Gamsgeißen und die Jungtiere leben in Rudeln - da kümmert sich auch die Tante um den Nachwuchs ihrer Schwester. Die Gamsböcke hingegen sind eher Einzelgänger. Auch die Gämse ernähren sich von Pflanzen angefangen von Moos bis hin zu den Kräutern. TIPP: Falls du eine Gams beobachten willst, dann ist das Tier hauptsächlich oberhalb der Waldgrenze oder im oberen Waldgürtel zu finden, aber auch in felsigen Gebieten.

Adler in den Tiroler Alpen

STEINADLER

Nicht fehlen darf in unserer Wildtier-Exkursion der Steinadler. Er ist unser Markenzeichen, ein wahrhaftiger Akrobat und wird auch als König der Lüfte bezeichnet. Der Steinadler zählt zu den Greifvögeln. Steinadler fressen Mäuse, Murmeltiere, Katzen, Hasen und Hühner. Manchmal auch Jungtiere wie Rehe, Gämse oder Füchse. Steinadler leben in Europa vorwiegend in den Alpen in Fels- und Waldgebieten. Adler sind Einzelgänger und haben ein Leben lang den gleichen Partner. Zwischen März und Juni legt das Weibchen bis zu drei Eier und brütet diese ungefähr 45 Tage. Der Adler dient auch häufig als Wappentier. In der Antike stand der Adler für Unsterblichkeit und irdische Macht. Wachsamkeit als auch Wehrhaftigkeit sind die Eigenschaften eines Adlers.

Der Adler gilt als Symbol für Freiheit, Reinheit und wird oft, je nach Untergattung, mit dem Lebensraum Berge verbunden. Das sind auch die Gründe warum das Logo von ALPQUELL seit mehr als 20 Jahre aus einem Adler und die Berge als Wortbildmarke zeigt.

UMGANG MIT DER NATUR UND DEM TIER

Es ist immer wichtiger zu erwähnen, dass der Wald und das Gebirge nicht nur ein Freizeitpark ist. Wir Menschen müssen achtsam sein und den Lebensraum der Tiere respektieren. Der Wald ist eine wichtige Basis für das Ökosystem der Erde. Wildtiere benötigen vor allem im Winter Ruhe und die Flucht vor dem Menschen oder einem Hund kann tödliche Folgen für sie haben. Liebe HundbesitzerInnen: Lasst euren Hund niemals in der Natur einfach frei herumlaufen.

Zum Thema Abfall ist auch noch einiges zu erwähnen: Bitte nie den Müll in der freien Natur liegen lassen. Der Lebensraum der Tiere und der Pflanzen wird dadurch zerstört und verschmutzt. Alles, was den Berg rauf getragen wird, kommt auch wieder hinunter und landet ausnahmslos in den Mülltonnen im Tal – natürlich unter der Beachtung der Recycling-Vorgaben.

Willst du mehr über die Tierwelt in den Tiroler Alpen erfahren? Dann erhältst du gerne hier mehr Informationen auf der Homepage des Tiroler Jägerverbandes.

HAARWILD FEDERWILD

Fotoquellen:

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